Über das Vorsprachliche in der Kinder- und Jugendlichen PT und Elternbegleitung (Ignez de Carvalho Hartmann)

Die Neurowissenschaften, die Bindungsforschung, die pränatale Psychologie und die Epigenetik erkennen immer mehr die Bedeutung der vorsprachlichen Ebene unserer Biografie für die weitere seelische Entwicklung. Eine vertiefte Anamnese aus der präverbalen Phase des Kindes, die das Erleben der Mutter mit einschließt, spielt eine zentrale Rolle für eine fundierte Diagnose und den Behandlungsplan in der Kinderpsychotherapie.

Die verbalen und nonverbalen kindlichen Signale, wie die Mimik, Klang der Stimme, der Muskeltonus und allgemein Reaktionen des autonomen Nervensystems, geben den Eltern Hinweise über die aktuelle Befindlichkeit und die daraus resultierenden Bedürfnisse des Kindes. Diese Merkmale sind auch wichtige Faktoren in der Kindepsychotherapie und ermöglichen es uns, einen Zugang zum impliziten Gedächtnis und den Bindungsqualitäten zu gewinnen. Traumatisierungen auch aus der Vor-Ich Phase können als Grundlage späterer Symptome durch körperliche und bildnerische Darstellungen sichtbar werden.

In unserem Seminar werden wir spielerisch die  eigene unbewusste vorsprachliche Ebene unserer Biografie selbsterleben, um sie in die spätere Praxis einbeziehen zu können.